Aufsatz in Zeitschrift

Der sächsische Arbeitsmarkt im Juni 1996

Carsten Schreiber
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, Dresden, 1996

in: ifo Dresden berichtet, 1996, 03, Nr. 04, 06-09

Obwohl sich in den letzten Monaten die Anzeichen für eine Konjunkturbelebung häuften, war von diesen Signalen auf dem Arbeitsmarkt nichts zu spüren. Die Zahl der Erwerbslosen in Deutschland fiel zwar im Juni um 34.000 auf 3,785 Mill., sie lag damit aber gleichzeitig um 328.000 über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Ursachen dafür dürften ausschließlich jahreszeitlichen Einflüssen zuzuordnen sein, denn saisonbereinigt errechnet sich eine Zunahme der Arbeitslosigkeit in der Bundesrepublik um 3.000. Die Entwicklung verlief sowohl in West- als auch in Ostdeutschland gleichgerichtet. In den fünf neuen Ländern sank die Zahl der Menschen ohne Arbeit zuletzt um 16.000 auf 1,119 Mill. Auch dieser Wert liegt deutlich über dem Vergleichsniveau von 1995. Die ostdeutsche Arbeislosenquote lag im Juni bei 16,0 %. Etwas günstiger verlief die Entwicklung im Freistaat Sachsen. Hier sank die Erwerbslosenzahl binnen Monatsfrist um 7.600 auf einen Stand von 308.200 zum Ende der ersten Jahreshälfte 1996. Der sächsische Arbeitsmarkt wurde auch im Juni durch ein hohes Niveau staatlicher Beschäftigungsförderung entlastet.

Schlagwörter: Deutschland