Aufsatz in Zeitschrift

Der sächsiche Arbeitsmarkt im Dezember 1994

Jürgen Riedel, Carsten Schreiber
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, Dresden, 1995

in: ifo Dresden berichtet, 1995, 02, Nr. 01, 14-18

Erstmals seit Juli hat sich im Dezember 1994 die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland wieder erhöht. Insgesamt wurden Ende des vergangenen Jahres 3,56 Mill. Menschen ohne Arbeit gezählt, das sind 130.000 mehr als noch einen Monat zuvor. Im Freistaat Sachsen wurden 287.100 Menschen ohne Arbeit registriert, das waren 12.300 mehr als im November, jedoch 44.800 weniger als im Dezember 1993. Die Arbeitslosenquote stieg im Dezember in Sachsen um 0,6 Prozentpunkte auf 14,0 % relativ stark an. Damit fiel Sachsen im Vergleich mit den anderen neuen Bundesländern erneut auf den dritten Platz hinter Berlin (Ost) und Brandenburg zurück. Erfreulicherweise fiel der Anteil arbeitsloser Frauen an allen Arbeitslosen in Sachsen im Dezember um 0,6 Prozentpunkte auf nunmehr 69,6 %. Im Dezember des vergangenen Jahres fiel die Zahl der Kurzarbeiter in Sachsen gegenüber dem Vormonat um weitere 1.700 Arbeitnehmer auf 14.000. Die Zahl der Personen in ABM fiel im Freistaat erstmals seit Februar um 2.200 auf 57.800 ab. Die Zahl der Beschäftigten in Maßnahmen nach ? 249h AFG fiel im Dezember gleichfalls, und zwar um 400 auf 28.100. Insgesamt scheint die Talsohle auf dem Arbeitsmarkt im Freistaat seit dem Sommer 1994 durchschritten zu sein.

Schlagwörter: Sachsen, Arbeitsmarkt, Arbeitslosigkeit, Arbeitsbeschaffung, Arbeitsmarktpolitik, Arbeitsmarktstatistik, Deutschland