Strukturanpassungsprogramme und institutionelle Reformen in Afrika - stumpfe Waffen der Weltbank?
Weltforum-Verl., Köln, 1994
in: Koch, Walter A. S., Ökonomische Aspekte der Demokratisierung in Afrika, 1994, Afrika-Studien / 123, 89-108
Die zentrale Fragestellung des Beitrags lautet, ob die Aktivitäten der Weltbank einen Beitrag zu einer effizienten Verwaltung leistet, welcher eine Voraussetzung für das Demokratisierungsmanagement ist. Die entwickelten Konzepte der Weltbank erscheinen in der Anwendung in den wirtschaftlich unterentwickelten Länder Afrikas als wirkungslos. Der Bericht geht insbesondere auf die verschiedenen Strukturanpassungsprogramme und die institutionellen Konditionalitäten ein. Vor allem in den Bereichen der Humanentwicklung, die sich durch die Verfügbarkeit von Gesundheit, Ernährung und technischen Fähigkeiten auszeichnet, der Restrukturierung großer Teile des öffentlichen und privaten Sektors und die politische Führung sind die Ansatzpunkte der Weltbank. Insgesamt wird allerdings festgestellt, daß die institutionellen Konditionalitäten, die eine Reduktion des Staates beinhaltet als nicht erfolgreich zu bewerten sind. Die notwendigen Strukturreformen werden durch derartige Maßnahmen nicht ersetzt. Zentrale Gründe für dieses Defizit sind der autoritäre Charakter des Weltbankansatzes und versteckte Gegenstrategien der beteiligten Regierungseliten.
Enthalten in Zeitschrift bzw. Sammelwerk
Ökonomische Aspekte der Demokratisierung in Afrika
Weltforum-Verl., Köln, 1994
Afrika-Studien / 123