Beitrag zu Sammelwerk

Ökonomische Aspekte der Demokratisierung im Niger

Jürgen Gräbener, Volker Lohse
Weltforum-Verl., Köln, 1994

in: Koch, Walter A. S., Ökonomische Aspekte der Demokratisierung in Afrika, 1994, Afrika-Studien / 123, 193-220

Flächenmäßig ist die Republik Niger das sechstgrößte Land Afrikas. Die Bevölkerung von knapp 9 Millionen konzentriert sich im Süden. 80 % leben im ländlichen Raum. 87 % sind Analphabeten. Seit 1991 setzte die bewaffnete Tuareg-Rebellion ein, die die ökonomischen und politischen Entwicklungschancen blockiert. Nach der Unabhängigkeit 1960 begann bald eine Einparteiendiktatur, der von 1974-1991 eine Militärherrschaft und ab 1992 eine Übergangszeit folgten. Seit 1993 erfolgte mit der 3. Republik ein demokratischer Anlauf mit einem Mehrparteiensystem. Im September 1994 trat die erste Regierung nach 18monatiger Amtszeit zurück. Die Außenwirtschaft wird durch den Uranexport bestimmt, dessen Weltmarktposition seit einem Boom zu Beginn der 80er Jahre ständig schwächer wurde, und von der Abhängigkeit von Wirtschaftskrisen Nigerias. Die landwirtschaftliche Produktion leidet unter dem Druck der rapide wachsenden Bevölkerung und den wiederholten Dürren im Sahel. Das Pro-Kopf-Einkommen hat über die vergangenen zehn Jahre ständig abgenommen. Der Investitionshaushalt wird zu 100 % aus externen Mitteln finanziert. Der erneute Anlauf zur Demokratie scheint an den abgebrochenen Strukturanpassungsprogramme zu scheitern.

Schlagwörter: Niger, Wirtschaftsstruktur, Politische Reform, Wirtschaftsreform, Politik, Demokratie, Wirtschaftliche Anpassung, Landwirtschaft, Direktinvestition

Enthalten in Zeitschrift bzw. Sammelwerk

Monographie (Autorenschaft)
Walter A. S. Koch
Weltforum-Verl., Köln, 1994
Afrika-Studien / 123