Aufsatz in Zeitschrift

Quo vadis Arbeitsmarkt in Sachsen?

Ulrike Mandalka, Sonja Munz, Jürgen Riedel, Kurt Vogler-Ludwig
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, Dresden, 1994

in: ifo Dresden berichtet, 1994, 01, Nr. 04, 13-23

Der Bericht faßt die wichtigsten Ergebnisse einer Analyse des sächsischen Arbeitsmarktes zusammen. Danach ist die dortige Lage äußerst gespannt. Mit 15,5 % ist die Arbeitslosenquote zwar knapp unter dem Durchschnitt der neuen Bundesländer, aber die wirtschaftliche Lage der Unternehmen, die noch von westdeutschen Investitionstätigkeiten abhängig sind, ist nicht stabil. Gründe für den Produktions- und Beschäftigungseinbruch sind das umgestellte Wirtschaftsrecht, der Zusammenbruch des RGW-Marktes, der überalterte Kapitalstock und die Kostennachteile. Insgesamt wurden veränderte Strukturen bei der Nachfrage nach Arbeitskräften festgestellt, die sich auch in den Pendlerströmen äußern. Die Vorruhestandregelung, das Bildungsverhalten und die Frauenerwerbstätigkeit spielen dabei eine wichtige Rolle. Die Schere zwischen Arbeitskräfteangbot und -nachfrage hat sich seit der Wende immer weiter geöffnet. Besonders bei den weiblichen Arbeitskräften ist die Lage besonders schwierig. Der Bericht stellt nach der Analyse von zwei Szenarien zur Ermittlung des Erwerpspersonenpotential in Sachsen bis ins Jahr 2000 fest, daß kaum Chancen für eine Beschäftigungssteigerung bestehen wird. Daher ist in Sachsen weiterhin aktive Arbeitsmarktpolitik nötig.

Schlagwörter: Sachsen, Arbeitsmarkt, Berufsverkehr, Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit, Arbeitsbeschaffung, Männliche Arbeitskräfte, Weibliche Arbeitskräfte, Erwerbspersonenpotential, Szenario