Aufsatz in Zeitschrift

Arbeitsmarkt in Sachsen - brisante Scherenbewegung

Jürgen Riedel, Carsten Schreiber
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, Dresden, 1994

in: ifo Dresden berichtet, 1994, 01, Nr. 02, 09-11

Im Februar 1994 hat die Arbeitslosenquote in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht. Die Zahl der Arbeitslosen stieg auf 4.042.400. Davon entfielen 32 % auf den östlichen Teil des Bundesgebietes. Mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosenzahl (4,4 Mill.) muß im laufenden Jahr 1994 gerechnet werden. Die Arbeitslosigkeit betrug im Freistaat Sachsen Anfang 1994 17,3 % und trägt damit 9,1 % zur gesamtdeutschen Arbeitslosigkeit bei. Die von den Maßnahmen der Arbeitsförderung ausgehenden, den Arbeitsmarkt entlastenden Effekte haben sich im vergangenen Jahr deutlich verringert. Die Zahl der in Arbeitsbeschaffungs- sowie Fortbildungs- und Umschulungsmaßnahmen Beschäftigten ist innerhalb eines Jahres um 52 % zurückgegangen. Dieser Einbruch konnte nicht durch die zusätzlich im Rahmen des neu geschaffenen Programms des ? 294h AFG geschaffene Arbeitsplätze kompensiert werden. Daraus resultiert seit Juni 1993 eine zunehmende Scherenöffnung zwischen steigender Arbeitslosigkeit und einer abnehmenden Fähigkeit, diese durch Beschäftigungsförderung aufzufangen.

Schlagwörter: Deutschland