Einflußfaktoren des Wirtschaftsbaus : ausgewählte Hypothesen, Meßprobleme und ökonometrische Tests

Ziel der Untersuchung des vorliegenden Gutachtens und der anschließenden Erweiterung zum Teilbereich "Wirtschaftsbau" des gesamten Nichtwohnbaus war es, die Nachfrage der privaten Unternehmen nach Bauleistungen in ihrer Abhängigkeit von wichtigen Einflußfaktoren zu erklären und die quantitative Bedeutung der einzelnen Determinanten, also deren Gewichte, in ihrem Zusammenwirken zu ermitteln. Die Bauinvestitionen des Unternehmenssektors waren im Untersuchungszeitraum starken konjunkturellen Schwankungen unterworfen, sie sind aber tendenziell gestiegen. Verglichen mit dem gesamtwirtschaftlichen Wachstumstempo hatten die unternehmerischen Bauinvestitionen eine wesentlich geringere Dynamik aufzuweisen, mit der Folge,daß sich ihr Anteil am Bruttosozialprodukt laufend verringert hat. Noch mehr blieben die Bauinvestitionen hinter den Ausrüstungsinvestitionen des Unternehmenssektors zurück, so daß es zu einer deutlichen Strukturverschiebung innerhalb der unternehmerischen Anlageinvestitionen gekommen ist. Der technische Fortschritt läßt Ausrüstungen von ökonomischen Aspekten viel schneller veralten als Bauten und erzwingt daher einen rascheren Ersatz als dies bei den sehr langlebigen Bauten der Fall ist. Bauwerke haben außerdem wegen ihrer viel längeren Nutzungsdauer einen geringeren Ersatzbedarf als Maschinen. Den größten tendenziellen Zuwachs hatten die Bauinvestitionen seit 1960 im Sektor Dienstleistungen zu verzeichnen. Hierzu hatte vor allem die expansive Bautätigkeit der Banken, des Verlags- und Pressewesens, des Hotelgewerbes, des Gesundheitswesens, des Freizeitsektors und bestimmter unternehmensorientierter Bereiche beigetragen. Als Folge der dynamischen Entwicklung hat sich der Beitrag des Dienstleistungssektors zu den Bauinvestitionen der Unternehmen seit 1960 verdoppelt. Der Bereich Verkehr und Nachri