Bestimmungsfaktoren des Wirtschaftswachstums in erfolgreichen Entwicklungsländern : eine Fallstudie für Südkorea

Im Gegensatz zu den meisten bisherigen Fallstudien für Schwellenländer hat sich diese Studie mit Korea auf ein einzelnes Land und damit auf eine Längsschnittstudie beschränkt. Desweiteren wurde bei diesen Regressionsanalysen, Kointegrationstests in Verbindung mit einem Fehlerkorrekturmodell angewendet, um den Zusammenhang zwischen den Variablen auf seine langfristig gesicherte Relevanz zu überprüfen. Trotz einer relativ beschränkten Datenbasis testeten die Autoren Modellspezifikationen mit einer Anzahl von Variablen, welche z.T. auf neuere theoretische Überlegungen zurückgehen oder bisher kaum berücksichtigt wurden: EDUC, TODUM, WAGES, GOV, GREV, INFL. Zusammenfassend konnten folgende Einflußfaktoren auf das Wachstum des koreanischen Sozialprodukts identifiziert werden: * Gemäß traditioneller Wachstumsanalyse war der Anstieg der Investitionen, der z.T. durch die gestiegene Sparquote und durch die Kreditaufnahme im Ausland finanziert wurde, eine wesentliche Determinante. * Der Einfluß des Faktors Arbeit manifestierte sich im Wachstum seiner qualitativen Komponente. * Korea ist, wie weiterhin angenommen, ein positives Beispiel für eine "exportled growth" Strategie. Dies gilt auch für die kapitalintensive Importsubstitutionsphase von 1973-79, während der jedoch Exportauflagen für die geschützten Industriezweige bestanden. * Die Reallohnentwicklung mit ihrer Zurückhaltung bis in die 70er Jahre zeigt an, daß nur durch Produktivitätssteigerung gerechtfertigte Lohnerhöhungen auftreten. Damit kann gefolgert werden, daß Korea über Institutionen für die wachstumskonforme Lohnpolitik verfügt. Diese Ergebnisse stützen die Ausführungen von Fields und Wan. * Die negative Wirkung der staatlichen Konsumausgaben war zu erwarten. * Im Gegensatz zur neoliberalen Lehrmeinung hatte die zeitliche begrenzte Phase der kapitalinten