Monographie (Autorenschaft)

Der Golf nach dem Krieg : Wirtschaft, Politik, Rüstung

Siegfried Schönherr, Axel J. Halbach, Gudrun Krämer
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, Weltforum-Verl., München, Köln, London, 1991

ifo Forschungsberichte der Abteilung Entwicklungsländer / 75

Der Ausgang des Golfkrieges hat die politische Stellung der Regionalmächte Irak, Ägypten, Syrien, Saudi-Arabien und Iran sowie Israel und deren Beziehungen zueinander neu gestaltet. Der Irak ist militärisch geschlagen, von inneren Unruhen betroffen und durch Waffenstillstandsvereinbarungen gebunden. Hohe externe Verschuldung, eine zerstörte Wirtschaft, die Pflicht zu Reparationszahlungen sowie die politische Isolation machen auf absehbare Zeit ein schnelles wirtschaftliches und/oder militärisches Erstarken unmöglich. Ägypten wurde nicht nur durch direkte Zahlungen für seine Kriegs- und Krisenkosten überkompensiert, in ungewöhnlichem Umfang wurde auch durch Erlaß die externe Verschuldung dieses Landes abgebaut. Die durch den Friedensschluß mit Israel bedingte Isolation im arabischen Raum ist beseitigt und die finanzielle Zusammenarbeit mit den GCC-Staaten wieder etabliert. Per saldo hat Ägypten durch die Krise außerordentlich verbesserte wirtschaftliche Rahmenbedingungen erhalten. Sehr deutlich gilt dies auch für Syrien, das kräftig für seine Kriegsbeteiligung in der Allianz belohnt wurde, wieder Zugang zu den westlichen Industrieländern erhielt und seine regionale Machtstellung ausbauen konnte.Durch den Krieg wurde das Bedrohungspotential für den Iran durch den Irak beseitigt und damit der Druck auf die Rüstungspolitik für den Iran verringert. Die Wirtschaft des Iran wurde durch die Krise nicht nur nicht belastet, sondern steigende Ölpreise und die Entspannung der Außenbeziehungen haben wesentlich zu einer Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen beigetragen. Kuwait kann zwar als großer politischer Gewinner des Krieges bezeichnet werden; die Folgen der irakischen Okkupation, die gewaltsame Befreiung des Landes von der Besetzung sowie die eingegangene

Schlagwörter: Arabische Ölstaaten, Entwicklungsländer, Politik, Rüstungspolitik, Entwicklung, Arabische Staaten, Gewinn- und Verlustrechnung, Krieg, Mineralölwirtschaft, Ausländische Arbeitskräfte