Beitrag zu Sammelwerk

Strukturelle Anpassungsprozesse in Ostdeutschland und ihre Folgen für den Arbeitsmarkt

Herbert Berteit
München, 1991

in: Vogler-Ludwig, Kurt, Perspektiven für den Arbeitsmarkt in den neuen Bundesländern, 1991, ifo Studien zur Arbeitsmarktforschung / 7, 61-67

Die Investitionsbedingungen in Ostdeutschland wurden im Jahresverlauf erheblich belastet. Dabei wirkten sich insbesondere die Abschwächung der Weltkonjunktur, der Zusammenbruch des Ostmarktes und der abwärtsgerichtete Multiplikatorprozeß in der ostdeutschen Wirtschaft negativ aus. Die vom IAW befragten ostdeutschen Unternehmen rechnen im Laufe des Jahres 1991 mit dem Zusammenbruch der Ostmärkte, so daß der ehemals von vielen vorausgesagte Vorteil Ostdeutschlands, Drehscheibe zu Osteuropa zu sein, kaum mehr gerechtfertigt ist. Hinzu kommen die Altlasten einer auf Autarkie ausgerichteten Wirtschaftsstruktur, die in verschiedenen Bereichen zu einem hohen Subventionsbedarf geführt hatte. Nach Einschätzung des IAW ist nur etwa ein Drittel der Arbeitsplätze der ostdeutschen Industrie zu erhalten. Die Modernisierung dieser Arbeitsplätze erfordert ein Investitionsvolumen von ca. 150 bis 200 Mrd. DM. Besonders starke Beschäftigungseinbrüche sind in der Metallurgie,der chemischen Industrie und der Leichtindustrie zu erwarten. Geringe Beschäftigungseinbußen dürften sich hingegen im Handel und dem Verkehrs-, Post- und Fernmeldewesen ergeben.

Schlagwörter: Deutschland

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Monographie (Autorenschaft)
Kurt Vogler-Ludwig
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1991
ifo Studien zur Arbeitsmarktforschung / 7