Die Lage der freien publizistischen und künstlerischen Berufe in der Bundesrepublik Deutschland

Wir befinden uns in einem gesellschaftlichen Wandel, der sich in veränderten Lebens- und Arbeitsbedingungen der Bevölkerung und im neuen Rollenverständnis zwischen den Geschlechtern äußert. Die nationalen und internationalen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verflechtungen werden sich verstärken. Indikatoren dafür sind die deutsche Wiedervereinigung, der EG-Binnenmarkt und die Reformen in Osteuropa. Dies zeigt neue Perspektiven für die Deutschen in Mitteleuropa auf. Vorraussetzung für die weltweite Intensivierung der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Beziehungen schaffen die neuen Kommunikations- und Informationstechniken, Kabel, Satellit,Audiovision und Computer. Das Streben nach einer regionalen kulturellen Identität wird sich dabei verstärken. In diesem Wandel kommt den freien publizistischen und künstlerischen Berufen eine besondere Rolle zu, bezeichnet man doch Kultur als Übungsfeld für die Demokratie und die Kulturschaffenden als Seismographen der gesellschaftlichen Entwicklung. Die Verfasserin berichtet über die Lage der publizistischen und künstlerischen Berufe in der Bundesrepublik. Man schätzt die Anzahl der Erwerbstätigen in dieser Gruppe im Jahr 1987 auf 161.000 Personen. Eine wichtige Rolle kommt den Frauen zu. Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes sind im Jahr 1987 60.200 Frauen in diesen Berufen engagiert, daunter 14.400 als Selbständige. Für das Jahr 1986 weist die Umsatzsteuerstatistik mehr als 15.100 Steuerpflichtige in den Bereichen der freien publizistischen und künstlerischen Berufen aus, die insgesamt 2,6 Mrd. DM an steuerbaren Umsätzen erwirtschaftet haben. Die Einkommensklassen sind mit einem monatlichen Nettoeinkommen zwischen 2.200 und 4.000 DM am stärksten besetzt. Das Durchschnittseinkommen in de