Monographie (Autorenschaft)

Bayern und der Europäische Binnenmarkt 1992

Gernot Nerb, Hans Russ
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1990

ifo Studien zur europäischen Wirtschaft / 2

Die Auswirkungen des EG-Binnenmarktes auf Bayern hängen von unterschiedlichen Faktoren ab, wie Makrofaktoren - Währungspolitik, Steuerpolitik, Regelungen des Arbeits- und Wettbewerbsrechts und jenen, die in der Region vorgegeben sind. Regionalfaktoren und schließlich Faktoren die in den Unternehmen selbst liegen, vor allem die Qualität des Managements (unternehmensbezogene Faktoren). Ein besonders enger Handelsaustausch besteht zwischen Bayern, Italien und Frankreich. Zusätzliche Absatzchancen bieten für die stark investitionsgüterorientierte bayerische Wirtschaft die neuen EG-Mitgliedsländer Spanien und Portugal, die sich beschleunigt industrialisieren. Es besteht aber ein Informationsdefizit für Rechtsberatungen bezüglich einer Filial- oder Zweigwerkgründung im EG-Ausland, für Unterstützung bei der Suche nach Kooperationspartnern und für eine Beratung bei der veränderten Exportabwicklung nach 1992. Es sollten auch mehr ausländische Fach- bzw. Spezialmessen in das bayerische Messeförderungsprogramm aufgenommen werden. Im Bereich der Verkehrsstruktur sollte die Landesregierung neben der Vervollständigung des Fernstraßennetzes auf den raschen Ausbau der Schnellbahnstrecken der Deutschen Bundesbahn dringen, um die relative EG-Randlage Bayerns zu mildern, sollte bemüht sein den Anschluß Bayern an das Netz moderner Telekommunikationsmittel, z.B. Glasfaserfernnetz, auch außerhalb von München/Nürnberg sicherstellen, und sollte anregen, daß die Technologietransferstellen Technologievermittlungsstrategien entwickeln, die auf die spezifischen Bedürfnisse und die Situation der Unternehmen der Region eingehen. Die Verfasser beschreiben bei den angeführten Branchen die Standortfaktoren, die Stückkostenänderung, die Umsatzerhöhung und Änderung der Unternehmensstrategie; alle sehen mehr Chancen

Schlagwörter: Bayern, Deutschland, Strukturwandel, Klein- und Mittelunternehmen, Mittelstandspolitik, Großunternehmen, Branche, Stückkosten, Dienstleistung, Italien