Anpassungserfordernisse im Unternehmen durch den Europäischen Binnenmarkt

In der Studie wurde im Schwerpunkt der Frage nachgegangen, ob sich aus der für 1992 projektierten Vollendung des europäischen Binnenmarktes ein besonderer struktureller Anpassungsbedarf für die westdeutschen Unternehmen abzeichnet. Die aktuellen Veränderungen haben die Unternehmenserwartungen bezogen auf die Binnenmarkteffekte ganz entscheidend überlagert, zum Teil sogar in den Hintergrund gestellt. Insbesondere die Vereinigung der Bundesrepublik mit der DDR erweist sich möglicherweise als keineswegs "marktstrukturneutral". Besonders betroffen erscheint der Sektor der Finanzdienstleistungen und der technischen Dienstleistungen. Hier gilt es sicherzustellen, daß die neuen Chancen insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen wahrgenommen werden können. Auch die Industrieunternehmen stehen unter verstärktem Anpassungsdruck. Doch stellen sich die Firmen mit kompetenzsteigernden Investitionen darauf ein. Das Hauptergebnis der Untersuchung ist, daß die beschlossenen Maßnahmen zur Vollendung des Binnenmarktes als "marktstrukturneutral" zu bewerten sind: die meisten Unternehmen erwarten keine wesentlichen Änderungen ihrer relativen Marktpositionen gegenüber anderen Anbietern auf den "bestrittenen" Märkten. Die Maßnahmen sind aber nicht "marktprozeßneutral", denn es zeichnen sich in unterschiedlichem Ausmaß Kostensenkungen und Nachfragesteigerungen ab, so daß die sektorale Struktur beeinflußt wird.