Der Reformprozeß : gibt es Lehren aus Schwellenländern?
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1990
in: Queisser, Monika / Oppenländer, Karl H., Von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft : Chancen und Risiken für Ost und West, 1990, ifo Studien zur Ostforschung / 4, 201-208
1. Die Umwälzungen in Osteuropa zeigen in erster Linie einen ordnungspolitischen Reformbedarf auf. 2. Ordnungspolitische Rahmenbedingungen sind nicht auf Osteuropa beschränkt. Trotz gewisser Systemhemmnisse in sozialistischen Planwirtschaften, die es in Entwicklungsländern nicht gibt, lassen sich deren Erfahrungen bei Wirtschaftsreformen auf osteuropäische Länder übertragen. Im Mittelpunkt stehen nicht Entwicklungsprobleme, sondern das Problem der Systemtransformation. 3. Wichtig für den Erfolg von Reformen ist die Reihenfolge der Reformmaßnahmen. Die größten Wohlfahrtsgewinne könnten erzielt werden, wenn alle Reformmaßnahmen gleichzeitig durchgeführt werden. 4. Nur wenn der Binnenmarkt zuerst reformiert wird, kann die Außenwirtschaft erfolgreich liberalisiert werden. Beispiele für die Folgen, die bei Nichteinhaltung dieser Reihenfolge entstehen, sind Argentinien und Uruguay. 5. Die außenwirtschaftliche Liberalisierung des Güterverkehrs sollte vor der Freigabe des Kapitalverkehrs erfolgen.
Enthalten in Zeitschrift bzw. Sammelwerk
Von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft : Chancen und Risiken für Ost und West
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1990
ifo Studien zur Ostforschung / 4