Aufsatz in Zeitschrift

Westeuropa: zügiger Produktionsanstieg auch 1990 und 1991

Oscar-Erich Kuntze, Jürg-Dieter Lindlbauer
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1990

in: ifo Wirtschaftskonjunktur, 1990, 42, Nr. 06, A1-A13

In den westeuropäischen Industrieländern nahm das reale Bruttoinlandsprodukt 1989 um 3,4% zu; 1990 wird es um 2,8% und 1991 um 2,6% expandieren. Die Verbraucherpreise stiegen 1989 um 4,7%, 1990 werden es 4,8%, 1991 4,5% sein. Als weltwirtschaftliche Rahmendaten werden angenommen: das reale Bruttoinlandsprodukt in den USA steigt 1990 um 1,5% bis 2%, 1991 um 2%. Der Einfuhrpreis für Rohöl liegt in den westlichen Industrieländern bei 18 Dollar pro Barrel, 1990 höher. - In Frankreich setzt sich der seit 1983 zu beobachtende längste Konjunkturaufschwung der Nachkriegszeit fort. - Die britische Wirtschaft durchläuft während der Jahre 1989/91 eine schwierige Phase. - Die spanische Wirtschaft wächst seit 1986 schneller als der westeuropäische Durchschnitt. - In Holland konnte die Lage der Volkswirtschaft seit 1983 bemerkenswert verbessert werden. - Insgesamt dürfte in der Schweiz die Wirtschaftslage im internationalen Vergleich auch in diesem und im kommenden Jahr günstig bleiben. - Die schwedische Wirtschaft scheint 1989 in eine mehrjährige, durch die Existenz erheblicher struktureller Probleme gekennzeichnete Phase, eingetreten zu sein. - In Belgien entwickelte sich die Wirtschaft während der letzten Jahre gut. - Die seit Ende 1986 zu beobachtende Rezession in Dänemark lief 1989 aus. Seither bewegen sich Nachfrage und Produktion am Rande der Stagnation. - In Finnland werden Nachfrage und Produktion 1990 etwa im Rhythmus Westeuropas, 1991 unterdurchschnittlich expandieren. - In Norwegen ist eine Wirtschaftspolitik, die auf mittelfristig sinkende Inlandsnachfrage abzielt, erforderlich.

Schlagwörter: Wirtschaftspolitik, Wirtschaftslage, Westeuropa, Frankreich, Italien, Großbritannien, Spanien, Niederlande, Schweiz, Schweden