Aufsatz in Zeitschrift

Verkehrskonjunktur weiter auf Wachstum

Hildegard Arnold, Wilfried Haase, Ralf Ratzenberger, Marion Zistl
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1990

in: ifo Wirtschaftskonjunktur, 1990, 42, Nr. 09, A1-A21

Die konjunkturelle Aufwärtsentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland setzt sich 1990 und 1991 fort. Die Beförderungsmenge im öffentlichen Personenverkehr liegt dieses Jahr um 1,6% höher. Die Personenfahrten, die mit Omnibussen, Straßen- und U-Bahnen durchgeführt werden, dürften 1990 um 1,5% auf 5,7 Mrd. steigen, im Schienenverkehr um 1,8%. Das Passagieraufkommen des Luftverkehrs wird um 9% auf 61,1 Mio. Reisende expandieren, und auch der Individualverkehr wächst weiter. Das Preisniveau des Kraftstoffes wird ein Wachstum von 5% aufweisen können. Im Güterverkehr ist eine Steigerungsrate von 3,4% 1990 zu erwarten. Die Eisenbahnen haben etwa 4,4 Mio. Tonnen bzw. 1,4% an Transportmengen verloren, was auf die Einbußen im Binnenverkehr zurückzuführen ist, der mit 2,1% überproportional sinken wird. Die Binnenschiffahrt dagegen wird in diesem Jahr stagnieren. Im Straßengüterfernverkehr wird das Transportaufkommen mit 5,1% zunehmen. Im Luftfrachtverkehr wird ein Zuwachs von 4,5% erwartet. Der Inlandsabsatz von Mineralölprodukten steigt um 6%, die Rohölimporte expandieren um 8%. Der Durchsatz von Rohölfernleitungen wird 1990 10% betragen. In diesem Jahr dürften über die deutschen Seehäfen knapp 142,4 Mio. Tonnen umgeschlagen werden. Im Straßengüternahverkehr ist mit einem Anstieg des Transportvolumens von 4% zu rechnen. Der grenzüberschreitende Güterverkehr per LKW wird auch 1990 sowohl in der DDR als auch in der Bundesrepublik stark (9,6%) expandieren.

Schlagwörter: Verkehr, Branchenkonjunktur, Deutschland