Aufsatz in Zeitschrift

Regionaler Verkehr und Baubedarf - Perspektiven bis 2000

Erich Gluch
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1990

in: ifo Schnelldienst, 1990, 43, Nr. 08, 17-24

Über die Hälfte der Vermögenswerte aller Verkehrswege (Schienenverkehrswege und regionale Straßen) liegen in der Verantwortung der Kommunen. Trotz des allgemein anerkannten Grundsatzes, in den Städten den Individualverkehr zu Gunsten des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zu reduzieren gibt es für die konkrete Planung keine Einheitlichen Konzepte. Der PKW-Bestand ist weiter ansteigend. 1988 gab es ca. 29,2 Mill. PKW, bis zum Jahr 2000 werden es ca. 33 Mill. sein. Gleichzeitig sank das Transportaufkommen im ÖPNV kontinuierlich. Obwohl der Autoverkehr stark umweltbelastend ist und der Straßenverkehr den größten Anteil an den sozialen Kosten des Gesamtverkehrs hat, müssen für das Verkehrssystem beide Gegebenheiten berücksichtigt werden.An Kosten fallen dabei für den Schienenverkehr ca. 8 Mrd.DM zur Substanzwertsicherung an, sowie 19 Mrd. DM für den Erweiterungsbedarf bei U- und Stadtbahnen und 16 Mrd. DM für Straßenbahnen (bis zum Jahr 2000). Von den 151 Mrd. DM, die für Baumaßnahmen an kommunalen Straßennetzen bis zum Jahr 2000 errechnet wurden fallen 86 Mrd. an die Umgestaltung, z.B. zur Verkehrsberuhigung. Für den Umbau von Hauptstraßen werden 60 Mrd. DM notwendig sein. Zur Förderung des Fahrradverkehrs (Fahrradweg und Abstellplätze) sind ca. 20 Mrd. DM notwendig (bis 2000). Für den Straßenrück- und -neubau im kommunalen Bereich wird der Bedarf auf ca. 18 Mrd. DM geschätzt.

Schlagwörter: Deutschland, Regionalverkehr, Straßenbau, Straßenbaufinanzierung, Verkehrsweg, Bauwirtschaft, Gesamtwirtschaftliches Anlagev, Anlageinvestition, Gemeinde, Verkehrspolitik