Aufsatz in Zeitschrift

Japan : Aufschwung ohne Ende?


ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1990

in: Japan Analysen Prognosen, 1990, Nr. 43, 11-13

Das wirtschaftliche Wachstum in Japan setzt sich trotz politischer Unsicherheiten nur leicht geschwächt fort (1988: 5,8%). Unterstützt von privatem Konsum und privaten Investitionen, sowie flankiert von der Geldpolitik der japanischen Zentralbank (Diskontsatzerhöhung bis auf 4,25%, 1989) könnte das reale BSP um 4,5% expandieren. Inflationäre Impulse gehen vom Lohnauftrieb auf dem Arbeitsmarkt (Lohnforderungen von 8-10%) insbesondere vom Teilzeitkräftemarkt, von der im April 1989 eingeführten 3-protzentigen Konsumsteuer, von einer Steigerung der Verbraucherpreise (3%) und von einer Zunahmen der Importe aus. Der Leistungsbilanzüberschuß ist 1989 von 79,6 Mrd. auf 60 Mrd. US-$ (2% des BSP) gesunken. Dieses Niveau dürfte beibehalten werden. Die Hauptrisiken für die kräftige japanische Binnenkonjunktur gehen auch 1990 vom Ausland aus, vor allem die Überschüsse im Handels-und Leistungsverkehr mit den USA könnten sich zum Konfliktpotential entwickeln.

Schlagwörter: Japan, Wirtschaftswachstum, Wirtschaftspolitik, Geldpolitik, Konjunktur, Inflation, Vereinigte Staaten, Außenhandel