Aufsatz in Zeitschrift

Die Praxis der Konjunkturprognose des Ifo-Instituts

Arthur Krumper
Duncker & Humblot, Berlin, München, 1990

in: ifo Studien : Zeitschrift für empirische Wirtschaftsforschung, 1990, 36, Nr. 02/03, 84-99

Das Ifo-Institut erstellt Prognosen für 1. die quantitative Entwicklung des Bruttosozialprodukts bzw. des Bruttoinlandsprodukts, nominal und real, damit auch für die Preis entwicklung, für einen Zeitraum von ca. 2 Jahren 2. Komponenten des Sozialproduktes und Verteilung und Verwendung des Sozialproduktes 3. die Entstehung des Sozialproduktes nach Wirtschaftsbereichen 4. Einnahmen, Ausgaben und Finanzierungssaldo des Staates. Da diese Prognosen unter bestimmten gegebenen Bedingungen erstellt werden, führen sie bei Änderungen dieser Bedingungen zu falschen Ergebnissen. Das Ifo-Institut arbeitet bei seinen Prognosen sowohl mit einem ökonometrischen Konjunkturmodell als auch mit dem iterativ-analytischen Verfahren. Grundlage der Prognose ist immer eine Untersuchung der vorliegenden Wirtschaftssituation. Merkmal der iterativ-analytischen Methode ist ihre Offenheit. Es gibt weder ein festes Ablaufschema noch die Zugrundelegung einer einheitlichen, geschlossenen Theorie. Sie geht vom System der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung aus, bedient sich mehrerer Methoden und tastet sich über mehrere Versionen an den wahrscheinlichsten Wert heran. Unterschiedliche Prognoseergebnisse entstehen grundsätzlich durch einen unterschiedlichen theoretischen Hintergrund oder durch unterschiedliche Einschätzungen der Folgen von Störungen auf die gesamte Volkswirtschaft.

Schlagwörter: Konjunkturprognose, Konjunkturtheorie, Wirtschaftsprognose, Prognosefehler, Exogene Variable, Prognoseverfahren, Ökonometrisches Modell, Konjunktur, Weltwirtschaft, Schätzfehler