Aufsatz in Zeitschrift

Anmerkungen zur Wirtschafts- und Währungsunion

Willi Leibfritz, Heidemarie C. Sherman
ifo Institut für Wirtschaftsforschung, München, 1990

in: ifo Wirtschaftskonjunktur, 1990, 42, Nr. 05, R1-R4

Aus der Umstellung aller Bankeinlagen inländischer Nichtbanken und des Bargeldumlaufs in der DDR ergibt sich in der weiten Abgrenzung M3 ein zusätzliches Geldvolumen von 170,3 Mrd. DM. - Aus der getroffenen Entscheidung (Kurs 2:1 bzw. 1:1 usw.) ergibt sich zunächst eine ganz andere Dimension für die Ausweitung der Geldbestände, die weit über das zusätzliche Produktionspotential der DDR hinausgeht. Es ergeben sich geld- und lohnpolitische Konsequenzen. - Die DDR-Regierung rechnet für die 2. Jahreshälfte 1990 mit einem Staatsdefizit von 33 Mrd. DM (1991 53 Mrd. DM). Die Bundesrepublik Deutschland rechnet für den Zeitraum von 1990 bis 1993 mit Mehreinnahmen von 115 Mrd. DM,also mit einem Steuerplus, das exakt dem Volumen des Sonderfonds Deutsche Einheit entspricht. Die gesamten fiskalischen Kosten werden allerdings höher sein (1990 25 Mrd. DM, 1991 über 40 Mrd. DM).

Schlagwörter: DDR, Öffentliche Schulden, Geldpolitik, Lohnpolitik, Deutschland, Öffentlicher Haushalt, Finanzpolitik, Wirtschaftsunion, Private Verschuldung