Europe and India – Relaunching a Troubled Trade Relationship
Projektlaufzeit: April 2016 – September 2016
Bearbeitender Bereich:
Fragestellung und Ziele
Seit Juni 2007 verhandeln die EU und Indien über ein umfassendes Freihandelsabkommen, die Verhandlungen ruhen jedoch seit dem Jahr 2013. Nichtsdestotrotz haben beide Seiten ihren Willen geäußert, die Gespräche zu einem umfassenden Handels- und Investitionsvereinbarung (BTIA) wiederaufzunehmen.
Methodische Vorgehensweise
In der Studie quantifizieren wir die potenziellen wirtschaftlichen Konsequenzen durch ein allgemeines Gleichgewichtsmodell. Auf Grundlage der Annahme, dass ein Freihandelsabkommen alle Zölle zwischen der EU und Indien beseitigen und nichttarifäre Barrieren reduzieren würden, wie dies bereits durch andere tiefgreifende Abkommen geschehen ist, simulieren wir Handels-, Wertschöpfungs- und Wohlfahrtseffekte eines BTIA.
Datenquellen
Eurostat, GTAP data base, UN Comtrade, World Bank Development Indicators, Indian government sources.
Ergebnisse
Das reale Pro-Kopf-Einkommen würde sich in Indien um 1,30% und in der EU um 0,14% ändern. Wir finden, dass Außenseiter eines Handelsabkommens im Verhältnis zum Status quo weitgehend unberührt bleiben. Allerdings existiert eine beträchtliche regionale Heterogenität über die 134 geografischen, untersuchten Einheiten. Aufgrund einer Vereinbarung könnte sich der EU-Indien-Handel im Bereich der Geschäftsdienstleistungen annähernd verdoppeln. Wir finden eine geringe Anzahl von Handelsumlenkungseffekten durch eng integrierte Wertschöpfungsketten, aber eine deutliche Auswirkung auf den Strukturwandel in Indien. Auf den ersten Blick sollten also beide Parteien ein Interesse daran haben, ein Freihandelsabkommen abzuschließen.
Publikation
Europa und Indien: Neustart in einer in Schieflage geratenen Handelsbeziehung
ifo Institute, Munich, 2017
ifo Forschungsberichte / 80