Pressemitteilung -

ifo-Präsident Fuest für maßvolle und differenzierte Lohnerhöhungen im Öffentlichen Dienst

Der ifo-Präsident Clemens Fuest hat sich für „maßvolle Lohnzuwächse“ im Öffentlichen Dienst ausgesprochen. „Es sprechen gewichtigere Argumente für eine maßvolle Lohnrunde als für eine kräftige Erhöhung“, sagte er am Montag in München. „Die Anpassung sollte differenziert sein. In Bereichen, in denen der Öffentliche Dienst Schwierigkeiten hat, qualifiziertes Personal zu gewinnen, sind mehr Spielräume für bessere Bezahlung sinnvoll.“ 

Lohnzurückhaltung sei vor allem angesichts der durch Corona bedingt angespannten Lage der öffentlichen Finanzen notwendig. „Die Konjunktur lahmt, und die Steuereinnahmen brechen ein“, ergänzte Fuest. Er fügte an, von 2009 bis 2018 seien die Tarifverdienste  des Öffentlichen Dienstes nominal um rund 24 Prozent gestiegen. Der gesamtwirtschaftliche Durchschnitt habe bei 25 Prozent gelegen. Hier bestehe also kein großer Rückstand. Gleichzeitig profitierten die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes in der aktuellen Krise besonders von der Sicherheit ihrer Arbeitsplätze. Auch das sei ein Argument für Zurückhaltung bei Lohnerhöhungen, die auch von jenen Steuerzahlern mitzufinanzieren seien, die um ihren Job bangten.

Stellungnahme — 19. Oktober 2020

Am 22. und 23. Oktober gehen die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst in die dritte und womöglich entscheidende Runde. Für die Beschäftigten von Bund und Kommunen fordert die Gewerkschaft Verdi 4,8% mehr Lohn und Gehalt, mindestens aber 150 Euro. Die Tarifabschlüsse gelten zunächst nur für Angestellte, werden aber meistens auch für die Beamten übernommen. Was ist von dieser Forderung zu halten – und welcher Tarifabschluss wäre in der aktuellen Lage angemessen?

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Harald Schultz

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