ifo Geschäftsklimaindex für Ostdeutschland

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland gefallen (Januar 2021)

Die Stimmung der ostdeutschen Unternehmen kühlte sich im Januar spürbar ab. Der ifo Geschäftsklimaindex für die gesamte regionale Wirtschaft fiel von 92,4 auf 88,7 Punkte. Sowohl die Lageeinschätzungen der Umfrageteilnehmenden wie auch deren Erwartungen verschlechterten sich deutlich gegenüber dem Dezember.


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Im ostdeutschen Verarbeitenden Gewerbe erwärmte sich das Geschäftsklima im Januar leicht. Die laufenden Geschäfte bewerteten die Industrieunternehmen genauso gut wie im Vormonat. Ihren Ausblick auf die kommenden sechs Monate hoben sie etwas.

Im ostdeutschen Dienstleistungssektor fiel der ifo Geschäftsklimaindex kräftig. Sowohl Lageeinschätzungen als auch Geschäftserwartungen gingen stark zurück.

Im ostdeutschen Handel brach die Stimmung ein. Besonders ausgeprägt war der Einbruch bei den Lageeinschätzungen. Im Großhandel bewerteten die Befragungsteilnehmenden Lage und Erwartungen weniger schlecht als im Einzelhandel.

Im ostdeutschen Bauhauptgewerbe trübte sich die Stimmung im Januar kräftig ein. Die befragten Bauunternehmen senkten ihre Lageeinschätzungen und ihre Erwartungen überaus deutlich.

Joachim Ragnitz und Marcel Thum
Geschäftsführer ifo Institut, Niederlassung Dresden

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland - Ergebnisse der ifo Konjunkturumfragen im Januar 2021
ifo Geschäftsklima Ostdeutschland Ergebnisse der ifo Konjunkturumfragen im Januar 2021

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland

(Indexwerte, 2015 = 100, saisonbereinigt)

  01/20 02/20 03/20 04/20 05/20 06/20 07/20 08/20 09/20 10/20 11/20 12/20 01/21
Klima 98,4 99,3 90,3 80,1 82,6 88,8 92,1 94,3 95,6 94,0 92,1 92,4 88,7
Lage 102,5 103,1 95,9 85,2 83,7 87,0 89,5 92,5 93,5 93,1 91,5 93,2 88,9
Erwartungen 94,4 95,8 85,0 75,2 81,4 90,6 94,7 96,2 97,8 94,8 92,7 91,5 88,5

Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland nach Wirtschaftsbereich

(Salden, saisonbereinigt)

  01/20 02/20 03/20 04/20 05/20 06/20 07/20 08/20 09/20 10/20 11/20 12/20 01/21
Ostdeutschland 12,2 14.3 -5,2 -27,3 -21,9 -8,4 -1,3 3,5 6,3 2,7 -1,2 -0,7 -8,6
Verarb. Gewerbe 0,8 6,8 -4,0 -25,8 -22,0 -13,7 -3,1 -2,6 4,7 4,2 7,9 6,4 7,3
Dienstleistungssektor 21,9 21,2 -5,6 -29,9 -25,2 -7,4 0,3 8,7 10,0 5,2 -3,5 -1,7 -12,6
Handel -3,9 1,5 -13,1 -36,1 -25,6 -10,9 -5,6 -5,5 -1,7 -4,4 -7,0 -5,2 -25,2
Bauhauptgewerbe 7,6 11,3 3,5 -19,7 -8,4 -3,4 6,2 3,1 2,0 -0,7 -0,5 -1,1 -15,2

Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut

Das ifo Geschäftsklima Ostdeutschland basiert auf ca. 1 700 Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ und ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate als „günstiger“, „gleich bleibend“ oder „ungünstiger“ kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftssituation ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „gut“ und „schlecht“, der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „günstiger“ und „ungünstiger“. Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Zur Berechnung der Indexwerte werden die transformierten Salden jeweils auf den Durchschnitt des Jahres 2015 normiert.

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Prof. Dr. Joachim Ragnitz

Stellvertretender Leiter der ifo Niederlassung Dresden
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