ifo Geschäftsklimaindex für Ostdeutschland

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland stoppt Abwärtsbewegung (Dezember 2020)

Die Stimmung der ostdeutschen Unternehmen erwärmte sich im Dezember leicht. Somit ist die im Oktober begonnene Abwärtsbewegung gebrochen. Der ifo Geschäftsklimaindex für die gesamte regionale Wirtschaft stieg von 92,1 auf 92,4 Punkte. Während sich die Lageeinschätzungen der Umfrageteilnehmer deutlich verbesserten, trübten sich ihre Geschäftserwartungen etwas ein.


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Im ostdeutschen Verarbeitenden Gewerbe kühlte sich das Geschäftsklima im Dezember geringfügig ab. Die laufenden Geschäfte bewerteten die Industrieunternehmen etwas besser als im Vormonat. Ihren Ausblick auf die kommenden sechs Monate senkten sie hingegen deutlich.

Im ostdeutschen Dienstleistungssektor stieg der ifo Geschäftsklimaindex leicht. Maßgeblich hierfür war der Anstieg der Lageeinschätzungen. Die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate trübten sich etwas ein.

Im ostdeutschen Handel verbesserte sich die Stimmung geringfügig. Lageeinschätzungen und Geschäftserwartungen legten beide leicht zu. Während im Großhandel das Geschäftsklima stieg, fiel es im Einzelhandel.

Im ostdeutschen Bauhauptgewerbe trübte sich die Stimmung im Dezember etwas. Die befragten Bauunternehmen hoben ihre Lageeinschätzungen deutlich. Gleichzeitig sanken die Erwartungen für die kommenden sechs Monate merklich.

Joachim Ragnitz und Marcel Thum    
Geschäftsführer ifo Institut, Niederlassung Dresden

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland -  Ergebnisse der ifo Konjunkturumfragen im Dezember 2020
ifo Geschäftsklima Ostdeutschland Ergebnisse der ifo Konjunkturumfragen im Dezember 2020

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland

(Indexwerte, 2015 = 100, saisonbereinigt)

  12/19 10/20 02/20 03/20 04/20 05/20 06/20 07/20 08/20 09/20 10/20 11/20 12/20
Klima 99,4 98,3 99,3 90,2 80,0 82,5 88,9 92,3 94,4 95,6 93,9 92,1 92,4
Lage 102,3 102,6 103,1 95,9 85,2 83,7 87,0 89,5 92,5 93,5 93,1 91,5 93,2
Erwartungen 96,5 94,1 95,7 84,9 75,1 81,3 90,8 95,2 96,3 97,7 94,7 92,6 91,6

Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland nach Wirtschaftsbereich

(Salden, saisonbereinigt)

  12/19 10/20 02/20 03/20 04/20 05/20 06/20 07/20 08/20 09/20 10/20 11/20 12/20
Ostdeutschland 14,4 12.0 14,2 -5,3 -27,4 -22,0 -8,2 -0,9 3,7 6,2 2,6 -1,3 -0,6
Verarb. Gewerbe 1,2 1,7 6,9 -4,0 -25,8 -22,1 -14,0 -3,4 -2,9 4,3 4,1 8,1 6,6
Dienstleistungssektor 25,1 21,8 21,2 -5,6 -29,9 -25,2 -7,4 0,6 8,7 9,9 5,2 -3,5 -1,7
Handel -5,4 -4,0 1,5 -13,1 -36,1 -25,6 -10,9 -5,5 -5,5 -1,7 -4,4 -7,0 -5,2
Bauhauptgewerbe 16,3 6,8 11,3 3,5 -19,7 -8,6 -3,4 6,2 2,8 2,0 -0,6 0,5 -0,7

Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut

Das ifo Geschäftsklima Ostdeutschland basiert auf ca. 1 700 Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ und ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate als „günstiger“, „gleich bleibend“ oder „ungünstiger“ kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftssituation ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „gut“ und „schlecht“, der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „günstiger“ und „ungünstiger“. Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Zur Berechnung der Indexwerte werden die transformierten Salden jeweils auf den Durchschnitt des Jahres 2015 normiert.

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Prof. Dr. Joachim Ragnitz

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