ifo Geschäftsklima Ostdeutschland setzt Abwärtsbewegung fort (November 2020)
Die Stimmung der ostdeutschen Unternehmen trübte sich im November weiter ein. Somit setzte sich die im Oktober begonnene Abwärtsbewegung fort. Der ifo Geschäftsklimaindex für die gesamte regionale Wirtschaft sank von 93,9 auf 92,1 Punkte. Geschäftserwartungen und Lageeinschätzungen gingen im gleichen Maße zurück.
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Im ostdeutschen Verarbeitenden Gewerbe erwärmte sich das Geschäftsklima deutlich. Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate stiegen merklich und die Lageeinschätzungen verbesserten sich leicht.
Im ostdeutschen Dienstleistungssektor sank der ifo Geschäftsklimaindex kräftig. Maßgeblich hierfür war der überaus starke Rückgang der Lageeinschätzungen. Auch die Geschäftserwartungen auf die kommenden sechs Monate trübten sich deutlich ein.
Im ostdeutschen Handel verschlechterte sich die Stimmung weiter. Während die befragten Handelsunternehmen ihren Ausblick kräftig absenkten, hoben sie ihre Einschätzungen zur aktuellen Lage merklich. Im Großhandel war dieser Kontrast zwischen Lage und Erwartungen besonders stark ausgeprägt.
Im ostdeutschen Bauhauptgewerbe stieg die Stimmung im November leicht. Die befragten Bauunternehmen hoben ihre Lageeinschätzungen deutlich. Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate sanken leicht.
Joachim Ragnitz und Marcel Thum
Geschäftsführer ifo Institut, Niederlassung Dresden
ifo Geschäftsklima Ostdeutschland
(Indexwerte, 2015 = 100, saisonbereinigt)
11/19 | 12/19 | 01/20 | 02/20 | 03/20 | 04/20 | 05/20 | 06/20 | 07/20 | 08/20 | 09/20 | 10/20 | 11/20 | |
Klima | |||||||||||||
Lage | |||||||||||||
Erwartungen |
Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut
ifo Geschäftsklima Ostdeutschland nach Wirtschaftsbereich
(Salden, saisonbereinigt)
11/19 | 12/19 | 01/20 | 02/20 | 03/20 | 04/20 | 05/20 | 06/20 | 07/20 | 08/20 | 09/20 | 10/20 | 11/20 | |
Ostdeutschland | |||||||||||||
Verarb. Gewerbe | |||||||||||||
Dienstleistungssektor | |||||||||||||
Handel | |||||||||||||
Bauhauptgewerbe |
Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut
Das ifo Geschäftsklima Ostdeutschland basiert auf ca. 1 700 Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ und ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate als „günstiger“, „gleich bleibend“ oder „ungünstiger“ kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftssituation ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „gut“ und „schlecht“, der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „günstiger“ und „ungünstiger“. Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Zur Berechnung der Indexwerte werden die transformierten Salden jeweils auf den Durchschnitt des Jahres 2015 normiert.