ifo Geschäftsklima Ostdeutschland sinkt (Oktober 2020)
Die Stimmung der ostdeutschen Unternehmen trübte sich im Oktober spürbar ein. Der ifo Geschäftsklimaindex für die gesamte regionale Wirtschaft sank von 95,7 auf 94,0 Punkte. Ausschlaggebend hierfür war der deutliche Rückgang der Geschäftserwartungen. Auch die Lageeinschätzungen sanken etwas.
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Im ostdeutschen Verarbeitenden Gewerbe kühlte sich das Geschäftsklima leicht ab. Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate ließen spürbar nach. Die Lageeinschätzungen verbesserten sich derweil weiter. Die Unternehmen konnten ihre Kapazitätsauslastung von 76.5 auf 78.7 Prozent steigern.
Im ostdeutschen Dienstleistungssektor sank der ifo Geschäftsklimaindex deutlich. Maßgeblich hierfür war der Rückgang der Geschäftserwartungen. Die Lageeinschätzungen ließen ebenfalls etwas nach.
Im ostdeutschen Handel verschlechterte sich die Stimmung. Die befragten Handelsunternehmen reduzierten ihre Einschätzungen zur aktuellen Lage merklich. Der Ausblick auf die kommenden sechs Monate trübte sich ebenfalls leicht ein.
Im ostdeutschen Bauhauptgewerbe ging die Stimmung weiter zurück. Die befragten Bauunternehmen reduzierten ihre Lageeinschätzungen deutlich. Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate blieben in etwa konstant.
Joachim Ragnitz und Marcel Thum
Geschäftsführer ifo Institut, Niederlassung Dresden
ifo Geschäftsklima Ostdeutschland
(Indexwerte, 2015 = 100, saisonbereinigt)
10/19 | 11/19 | 12/19 | 01/20 | 02/20 | 03/20 | 04/20 | 05/20 | 06/20 | 07/20 | 08/20 | 09/20 | 10/20 | |
Klima | |||||||||||||
Lage | |||||||||||||
Erwartungen |
Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut
ifo Geschäftsklima Ostdeutschland nach Wirtschaftsbereich
(Salden, saisonbereinigt)
10/19 | 11/19 | 12/19 | 01/20 | 02/20 | 03/20 | 04/20 | 05/20 | 06/20 | 07/20 | 08/20 | 09/20 | 10/20 | |
Ostdeutschland | |||||||||||||
Verarb. Gewerbe | |||||||||||||
Dienstleistungssektor | |||||||||||||
Handel | |||||||||||||
Bauhauptgewerbe |
Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut
Das ifo Geschäftsklima Ostdeutschland basiert auf ca. 1 700 Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ und ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate als „günstiger“, „gleich bleibend“ oder „ungünstiger“ kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftssituation ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „gut“ und „schlecht“, der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „günstiger“ und „ungünstiger“. Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Zur Berechnung der Indexwerte werden die transformierten Salden jeweils auf den Durchschnitt des Jahres 2015 normiert.