ifo Geschäftsklima Ostdeutschland: Erholung ist auf dem Weg (Juni 2020)
Im Juni 2020 verstärkten sich die Anzeichen für eine Erholung der ostdeutschen Wirtschaft nach dem tiefen Einbruch im Frühjahr. Der ifo Geschäftsklimaindex für die gesamte regionale Wirtschaft in Ostdeutschland sprang von 81,7 auf 88,6 Punkte. Maßgeblich hierfür war die Fortsetzung der im Vormonat begonnenen, kräftigen Aufwärtsbewegung bei den Erwartungen der Befragungsteilnehmer. Mittlerweile sind aber auch die Einschätzungen der aktuellen Lage bei den ostdeutschen Umfrageteilnehmern wieder nach oben gerichtet.
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Im Juni erwärmte sich die Stimmung im ostdeutschen Verarbeitenden Gewerbe kräftig. Während die Beurteilungen der Geschäftslage noch leicht zurückgingen, hoben die Befragungsteilnehmer ihre Geschäftserwartungen weiter an.
Im ostdeutschen Dienstleistungssektor stieg der ifo Geschäftsklimaindex im Juni überaus kräftig. Sowohl Lage als auch Erwartungen legten deutlich zu. Dabei war der Anstieg der Erwartungen stärker ausgeprägt als der Anstieg der Lagebeurteilungen.
Auch im ostdeutschen Handel erwärmte sich das Geschäftsklima stark. Hier legten beide Teilindizes kräftig zu. Auffällig dabei ist, dass sich die Lagebeurteilungen deutlich günstiger entwickelten als die Erwartungen. Die Mehrzahl der befragten Händler beurteilten ihre laufenden Geschäfte im Juni wieder optimistisch.
Der ifo Geschäftsklimaindex stieg im ostdeutschen Bauhauptgewerbe deutlich. Während sich die Lageeinschätzungen nur leicht verbesserten, stiegen die Geschäftserwartungen kräftig.
Joachim Ragnitz und Marcel Thum
Geschäftsführer ifo Institut, Niederlassung Dresden
ifo Geschäftsklima Ostdeutschland
(Indexwerte, 2015 = 100, saisonbereinigt)
06/19 | 07/19 | 08/19 | 09/19 | 10/19 | 11/19 | 12/19 | 01/20 | 02/20 | 03/20 | 04/20 | 05/20 | 06/20 | |
Klima | |||||||||||||
Lage | |||||||||||||
Erwartungen |
Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut
ifo Geschäftsklima Ostdeutschland nach Wirtschaftsbereich
(Salden, saisonbereinigt)
06/19 | 07/19 | 08/19 | 09/19 | 10/19 | 11/19 | 12/19 | 01/20 | 02/20 | 03/20 | 04/20 | 05/20 | 06/20 | |
Ostdeutschland | |||||||||||||
Verarb. Gewerbe | |||||||||||||
Dienstleistungssektor | |||||||||||||
Handel | |||||||||||||
Bauhauptgewerbe |
Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut
Das ifo Geschäftsklima Ostdeutschland basiert auf ca. 1 700 Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ und ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate als „günstiger“, „gleich bleibend“ oder „ungünstiger“ kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftssituation ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „gut“ und „schlecht“, der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „günstiger“ und „ungünstiger“. Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Zur Berechnung der Indexwerte werden die transformierten Salden jeweils auf den Durchschnitt des Jahres 2015 normiert.