Regionale Unterschiede in der Bautätigkeit : Ausgewählte Ergebnisse aus der ifo-Bauvorausschätzung/Regionen 1990-1993

Mit der Vereinigung sind die Grundlagen für die Erhebung sämtlicher für Bau- und Wohnungsmarktanalysen relevanter Daten zunächst einmal weggefallen. Für die neuen östlichen Bundesländer werden also alle Bau- und Wohnungsmarktstatistiken gewissermaßen bei "Null" beginnen. Mit der Erweiterung des Baumarktes haben sich auch die regionalen Unterschiede erheblich verstärkt. Während die Bautätigkeit in Ostdeutschland schon bald das westliche Nivau erreicht und mittelfristig sogar übersteigen könnte, wird es bei den Versorgungsniveaus und Qualitätstandards noch lange einen sehr viel steileren "West-Ost-Abhang" geben. Als Stimulanz für die Bautätigkeit in Westdeutschland wirken die geänderten Rahmenbedingungen z.B. Einwohnerzahl, Vereinigung, EG-Binnenmarkt, Wohnungspolitik) und die dämpfenden Faktoren sind die gestiegenen Hypothekzinsen, hohe Bau- und Grundstückspreise. Im Wohnungsbau hat sich die Gesamttendenz, die über 20 Jahre lang abwärts gerichtet war, inzwischen ungekehrt und auch bei der Entwicklung der Wohnungsferigstellungen in den fünf Großregionen (Nord, Nordrh.-Westf., Mitte, Baden-Württ.,Bayern) sind Veränderungen festzustellen,aber insgesamt bleibt die Tendenz bei den Fertigstellungen von Wohnungen zunächst weiter abwärts gerichtet.Im Nichtwohnungsbau sind die Trendfunktionen für die Bauleistung jetzt in allen fünf Großregionen deutlich nach oben gerichtet. Allerdings ist auch bei längerfristiger Betrachtung der regionalen Bau- und Wohnungsmärkte zu konstatieren, daß bei der Entwicklung der Disparitäten etwas in Bewegung geraten ist: Weniger, daß sich die Dynamik in den bisherigen "Spitzenregionen" schon relevant abschwächt, als daß vielmehr die bisherigen "Problemregionen" die Talsohle erreicht und sich sogar von dieser inzwischen gelöst haben. Im Bausektor der westlichen Teilgebiete nehmen die Di