Aufsatz in Zeitschrift

Staatliche Ausgabenkürzungen schaden den Schülerleistungen

Vera Freundl, Caterina Pavese, Enrico Rubolino
ifo Institut, München, 2024

ifo Schnelldienst, 2024, 77, Nr. 06, 25-29

Eine neue Studie von Pavese und Rubolino (2024) untersucht, inwiefern staatliche Ausgabenkürzungen im Rahmen des italienischen nationalen Stabilitätspakts PSI (Patto di Stabilità Interno) den Schülerleistungen geschadet haben. Sie zeigen, dass staatliche Ausgabenkürzungen durch den PSI pro Schulkind im Durchschnitt fast 5 130 Euro betragen. Die Schülerleistungen werden durch die Ausgabenkürzungen signifikant negativ beeinflusst. Eine Überschlagsrechnung legt nahe, dass sich die Schülerleistungen im Bereich Lesen um 4,6 % einer Standardabweichung und in Mathematik um 5,1 % einer Standardabweichung verringern. Kürzungen in den Bildungsausgaben können einen großen Teil dieses Effekts erklären. Die negativen Auswirkungen scheinen an einer schlechteren Ausstattung der Schulen zu liegen: Die Ausgabenkürzungen führten dazu, dass die Mittel für Labore, Bibliotheken und Turnhallen in den Schulen erheblich reduziert wurden. Außerdem haben die Ausgabenkürzungen eine stärkere negative Wirkung auf benachteiligte Schulkinder. Staatliche Ausgabenkürzungen können also bereits bestehende Ungleichheiten weiter verschärfen. Allerdings können kompetentere Schulleitungen dazu beitragen, die Auswirkungen auf die Schülerleistungen abzuschwächen.

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Zeitschrift (Einzelheft)
ifo Institut, München, 2024