Ausgabe 2/2024
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Der aktuelle Newsletter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik behandelt folgende Themen:

AKTUELLE FORSCHUNGSTHEMEN IN DEN DEUTSCHEN MEDIEN
IN DEN INTERNATIONALEN MEDIEN
AUSGEWÄHLTE VERANSTALTUNGEN UND VORTRÄGE
AKTUELLE PUBLIKATIONEN
PERSONALIEN
AKTUELLE FORSCHUNGSTHEMEN

Der fehlende Effekt von Kopfnoten

In ihrem kürzlich in Labour Economics veröffentlichten Paper untersuchen Florian Schoner vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik, Lukas Mergele von BSS Economic Consultants und Larissa Zierow von der Hochschule Reutlingen den Effekt von "Kopfnoten", die das Sozial- und Arbeitsverhalten von Schüler*innen im Unterricht bewerten. Zu diesem Zweck nutzen sie die gestaffelte Einführung von Verhaltensnoten in den deutschen Bundesländern. Durch die Analyse von zwei verschiedenen Haushaltsbefragungen und Schülerleistungsdaten zeigen sie, dass Kopfnoten keinen Einfluss auf den Übergang von der Schule in den Beruf, die schulischen Leistungen oder die nicht-kognitiven Fähigkeiten der Schüler*innen haben. Lehrkräfte verwenden wahrscheinlich alternative Methoden, um Schüler*innen Feedback zu geben und die Disziplin im Klassenzimmer sicherzustellen. mehr...

Bildungschancen unterscheiden sich zwischen den Bundesländern

Die Ungleichheit der Bildungschancen ist in allen Bundesländern sehr stark ausgeprägt. Dies zeigen Ludger Wößmann, Florian Schoner, Vera Freundl und Franziska Pfaehler vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik in ihrem neuen Bericht. Sie vergleichen die Wahrscheinlichkeit eines Gymnasialbesuchs für benachteiligtere und privilegiertere Kinder. Die Chance auf einen Gymnasialbesuch bei niedrigerem familiärem Hintergrund ist deutschlandweit nicht einmal halb so groß (44,6 %) wie bei höherem Hintergrund, die Chancendifferenz beträgt 33,2 Prozentpunkte. Es gibt aber auch deutliche bundeslandspezifische Unterschiede. Anhand von acht Beispielen guter Praxis, z. B. zur frühkindlichen Förderung oder zur datenbasierten Sprachförderung, werden konkrete Maßnahmen für mehr Chancengerechtigkeit in der Bildung vorgestellt. mehr...
 

Teilnehmende an Orientierungsprogramm beeinflussen Studienleistungen

Reichen kurze soziale Interaktionen aus, um dauerhafte Leistungsspillover zu erzeugen? In seinem neuen CESifo Working Paper nutzt Raphael Brade vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik die quasi-zufällige Zuweisung zu Gruppen einer zweitägigen Orientierungsphase für Studienanfänger*innen. Er stellt fest, dass akademisch kompetentere Programmteilnehmende auch drei Jahre später noch positive Effekte auf ihre Mitstudierenden haben. Ein Anstieg der Kompetenzen um eine Standardabweichung (SD) verbessert die Studienleistungen von Mitstudierenden der Betriebswirtschaft um 0,05 bis 0,08 SD. Dies liegt an der Bildung dauerhafter sozialer Beziehungen. mehr...

Die Wirksamkeit von freiwilligen Selbstverpflichtungen und Erinnerungsschreiben

Können freiwillige Selbstverpflichtungen und Erinnerungsschreiben zum Studienerfolg beitragen? In ihrem neuen CESifo Working Paper führen Raphael Brade vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik, Oliver Himmler von der Universität Erfurt, Robert Jäckle von der Technischen Hochschule Nürnberg und Philipp Weinschenk von der RPTU Kaiserslautern-Landau ein randomisiertes Feldexperiment durch und verfolgen eine Kohorte von Studierenden über sechs Jahre. Die Studierenden können sich verpflichten, dem empfohlenen Studienplan zu folgen, und sie werden jedes Semester daran erinnert. Diese leicht umzusetzende, kostengünstige Maßnahme erhöht die Abschlussquote nach fünf Jahren (+15 Prozentpunkte) und verkürzt die Zeit bis zum Abschluss (-0,42 Semester), was auf geringere Abbruchquoten und mehr erworbene Credits pro Semester zurückzuführen ist. mehr...

Bildung und sozialer Zusammenhalt: Neues Gutachten des Aktionsrats Bildung

Wie kann das Bildungssystem dazu beitragen, die Integrationskraft unserer zunehmend individualisierten Gesellschaft zu stärken und die Grundlagen für ein friedliches und vertrauensvolles Miteinander zu vermitteln? Das zeigt das neue Gutachten des Aktionsrats Bildung, dem auch Ludger Wößmann vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik angehört, basierend auf einer empirisch abgesicherten Bestandsaufnahme. Das Gutachten legt seinen Fokus auf die Stärkung sozialer Kohäsion, die auf verschiedenen Ebenen gemessen und entwickelt werden kann: in den Einstellungen und Verhaltensweisen der Menschen, in den Merkmalen von Gruppen und in den Charakteristika gesellschaftlicher Institutionen. Aus dieser Analyse leitet das Gremium allgemeine sowie bildungsphasenspezifische Handlungsempfehlungen ab. mehr...

Evaluation des Bildungssystems anhand aktueller Schulleistungsstudien

Was können wir aus aktuellen Schulleistungsstudien für eine Beurteilung des deutschen Bildungssystems lernen? Damit beschäftigt sich Ludger Wößmann vom ifo Zentrum für Bildungsökonomik in seiner Keynote auf dem 7. Dortmunder Symposium der Empirischen Bildungsforschung, die nun im Symposiumsband erschienen ist. Er nutzt die verfügbaren Schulleistungsstudien, um den Verlauf der Testleistungen deutscher Schüler*innen über die Zeit zu beschreiben. Zudem diskutiert er, welches Vermächtnis die Corona-Pandemie im weiteren Verlauf der Bildungsleistungen hinterlassen könnte. Anhand internationaler Schulleistungsstudien geht er dann möglichen Ursachen von internationalen Unterschieden in den Bildungsleistungen nach, wobei ein besonderes Augenmerk auf institutionelle Rahmenbedingungen der Schulsysteme gelegt wird. mehr...
IN DEN DEUTSCHEN MEDIEN
Wo Bildungsungerechtigkeit besonders stark ausgeprägt ist
Florian Schoner im Interview zur Chancenungleichheit in den deutschen Bundesländern auf 3sat NANO (ab Min. 6:38).
 
Deutliche Unterschiede von Bundesland zu Bundesland
In einem Interview auf Deutschlandfunk Campus & Karriere spricht Ludger Wößmann über die regional ungleich verteilten Bildungschancen. Auch in einem Beitrag auf BR24 thematisiert er diese Erkenntnisse.
 
Bildungschancen in Bundesländern ungleich verteilt
Über die Studie zur Bildungsungerechtigkeit in den Bundesländern berichten auch tagesschau.de,  zdf.de, sueddeutsche.de, spiegel.de, zeit.de, faz.net, handelsblatt.com, rtl.de, n-tv.de, welt.de, rnd.de, rbb24.de und viele weitere.
IN DEN INTERNATIONALEN MEDIEN
What would ensuring every child obtains universal basic skills mean for world development?
Ein Beitrag des CAGE Research Centres diskutiert die Studie von Sarah Gust, Ludger Wößmann und Eric Hanushek zu globalen Basiskompetenzen.
 
AUSGEWÄHLTE VERANSTALTUNGEN UND VORTRÄGE
2nd CESifo/ifo Junior Workshop on Economics of Education
Von 16.-17. April 2024 fand der zweite CESifo/ifo Junior Workshop on Economics of Education am ifo Institut in München statt. Junge Wissenschaftler*innen der Bildungsökonomik aus Harvard, Princeton, Chicago, Yale, Columbia, UCLA, LSE, PSE und anderen renommierten europäischen Universitäten präsentierten ihre spannende Forschung. Camille Terrier (Queen Mary London) und Petter Lundborg (Lund) hielten die Keynote-Vorträge.
 
Bildung.Table Live Briefing "Bildungschancen: Auch eine Frage des Leistungsniveaus?"
Am 10. Juni um 12 Uhr findet ein einstündiges Online-Live-Briefing von Bildung.Table statt, bei dem Ludger Wößmann, Simone Fleischmann und Ties Rabe über Bildungschancen in Deutschland sprechen. Hier können Sie sich zur Veranstaltung anmelden.
Aufzeichnung der Pressekonferenz "Ungleiche Bildungschancen: Ein Blick in die Bundesländer"
Ludger Wößmann und Florian Schoner stellten die neue Studie des ifo Zentrums für Bildungsökonomik zu Chancenungleichheit in der Bildung auf einer Pressekonferenz in Berlin vor.  Die Videoaufzeichnung ist hier zu finden.
Keynote von Ludger Wößmann auf der Applied Economics Conference
Am 19.-20. September 2024 findet die Applied Economics Conference in Belgrad statt, auf der Ludger Wößmann eine Keynote halten wird.
YES! Regionalfinale am ifo Institut
Am 2. Juli 2024 findet das Regionalfinale des überregionalen Schülerwettbewerbs Young Economic Solutions – YES! am ifo Institut statt. Auch Forschende des ifo Zentrums für Bildungsökonomik betreuen zwei Schulteams, die Lösungen für Bildungsungerechtigkeit in Deutschland suchen.
 
AKTUELLE PUBLIKATIONEN
Artikel in referierten Journals
Schoner, F., L. Mergele und L. Zierow, "Grading Student Behavior", Labour Economics 90, 102570, 2024.
 
Working Papers
Brade, R., "Short-Term Events, Long-Term Friends? Freshman Orientation Peers and Academic Performance", CESifo Working Paper 11046, 2024.
 
Brade, R., O. Himmler, R. Jäckle und P. Weinschenk, "Helping Students to Succeed – The Long-Term Effects of Soft Commitments and Reminders", CESifo Working Paper 11001, 2024.

Monografien
Aktionsrat Bildung, "Bildung und sozialer Zusammenhalt", Münster: Waxmann, 2024.
 
Beiträge zu Sammelbänden
Wößmann, L., "Erkenntnisse aus aktuellen Schulleistungsstudien zur Evaluation des Bildungssystems: Eine bildungsökonomische Perspektive", in: N. McElvany, M. Becker, H. Gaspard, F. Lauermann und A. Ohle-Peters (Hrsg.), "Evaluation des Bildungssystems: Welche Erkenntnisse liefern aktuelle Schulleistungsstudien?", Dortmunder Symposium der Empirischen Bildungsforschung, Band 7, Münster: Waxmann, 9-32, 2024.

Sonstige Veröffentlichungen
Hanushek, E., L. Kinne, P. Sancassani und L. Wößmann, "Patience and the North-South Divide in Student Achievement in Italy and the United States", EconPol Forum 25 (3), 53-56, 2024.
 
Wößmann, L., "Für eine faire und leistungsfähige Gesellschaft", Akademie Aktuell 82 (1): 24-27, 2024.
 
Wößmann, L., F. Schoner, V. Freundl und F. Pfaehler, "Ungleiche Bildungschancen: Ein Blick in die Bundesländer", ifo Schnelldienst 77 (5), 49-62, 2024.
PERSONALIEN
Als Distinguished Visiting Fellow besuchte Ludger Wößmann im April/Mai die Hoover Institution an der Stanford University als Teil seines Forschungssemesters.
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