ifo Geschäftsklimaindex für Ostdeutschland

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland deutlich gesunken (August 2024)

Geschäftsklimaindex Ostdeutschland ist im August erneut spürbar gesunken. Das Stimmungsbarometer für die regionale Wirtschaft Ostdeutschlands sank auf 88,2 Punkte von 90,1 Punkten im Juli. Die befragten ostdeutschen Unternehmen schätzten ihre Geschäftslage deutlich schlechter ein als im Vormonat und senkten ihre Geschäftserwartungen merklich ab.


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Im ostdeutschen Verarbeitenden Gewerbe hat sich das Geschäftsklima im August verbessert. Die befragten Industrieunternehmen beurteilen ihre derzeitige Geschäftslage deutlich besser ein als im Vormonat. Ihre Erwartungen an die zukünftige Geschäftsentwicklung sind im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken.

Im ostdeutschen Dienstleistungssektor ist der Geschäftsklimaindex im August sehr kräftig gesunken. Die befragten Dienstleistungsunternehmen senkten die Bewertung ihrer laufenden Geschäfte deutlich. Ihre Geschäftserwartungen für die kommenden Monate zeigen sich spürbar pessimistischer.

Im ostdeutschen Handel ist der Klimaindikator auf dem Wert des Vormonats verharrt. Das Geschäftsklima im Großhandel verbesserte sich leicht, im Einzelhandel hat sich das Geschäftsklima hingegen geringfügig abgekühlt. Im Großhandel hat sich die Geschäftslage leicht verbessert während sie sich im Einzelhandel etwas verschlechtert hat. Der Geschäftserwartungen haben sich in beiden Handelsgewerben geringfügig verbessert.

Im ostdeutschen Bauhauptgewerbe kühlt sich das Geschäftsklima im August leicht ab. Die befragten Bauunternehmen gaben an, dass sie ihre Geschäftslage schlechter einschätzen als im Juli. Ihre Geschäftserwartungen zeigen sich pessimistischer als im Vormonat.

Joachim Ragnitz und Marcel Thum    
Geschäftsführer ifo Institut, Niederlassung Dresden

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland

(Indexwerte, 2015 = 100, saisonbereinigt)

  08/23 09/23 10/23 11/23 12/23 01/24 02/24 03/24 04/24 05/24 06/24 07/24 08/24
Klima 90,6 89,7 90,1 90,7 88,8 89,2 88,7 90,3 92,2 92,8 92,3 90,1 88,2
Lage 92,9 92,4 91,9 92,9 90,9 90,7 90,5 91,9 92,4 93,1 92,8 90,1 88,7
Erwartungen 88,3 87,1 88,3 88,5 86,7 87,6 86,8 88,7 92,0 92,4 91,8 90,2 87,8

Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut

ifo Geschäftsklima Ostdeutschland nach Wirtschaftsbereich

(Salden, saisonbereinigt)

  08/23 09/23 10/23 11/23 12/23 01/24 02/24 03/24 04/24 05/24 06/24 07/24 08/24
Ostdeutschland -4,6 -6.4 -5,7 -4,4 -8,5 -7,6 -8,7 -5,2 -1,1 0,1 -0,8 -5,5 -9,6
Verarb. Gewerbe -8,9 -5,6 -6,5 -6,6 -11,7 -7,5 -9,8 -0,9 -7,3 -3,1 -4,7 -8,4 -7,6
Dienstleistungssektor 7,2 4,1 6,3 5,2 0,7 0,2 -0,6 1,3 6,9 7,9 10,0 5,2 -1,7
Handel -29,0 -31,9 -26,7 -23,0 -29,9 -32,5 -32,9 -23,7 -23,7 -18,4 -22,4 -28,7 -28,7
Bauhauptgewerbe -25,5 -32,2 -32,2 -26,4 -30,9 -33,8 -30,7 -31,9 -25,5 -23,2 -23,3 -26,4 -28,8

Quelle: ifo Konjunkturumfragen.
© ifo Institut

Grafik: ifo Geschäftsklima Ostdeutschland, ifo Konjunkturumfragen, August 2024
Grafik: ifo Geschäftsklima Ostdeutschland, ifo Konjunkturumfragen, August 2024
Grafik: Geschäftslage und -erwartungen Ostdeutschland nach Wirtschaftsbereich, ifo Konjunkturumfragen, August 2024
Grafik: Geschäftslage und -erwartungen Ostdeutschland nach Wirtschaftsbereich, ifo Konjunkturumfragen, August 2024

Das ifo Geschäftsklima Ostdeutschland basiert auf ca. 1 700 Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Bauhauptgewerbes, des Groß- und Einzelhandels. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Sie können ihre Lage mit „gut“, „befriedigend“ oder „schlecht“ und ihre Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate als „günstiger“, „gleich bleibend“ oder „ungünstiger“ kennzeichnen. Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftssituation ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „gut“ und „schlecht“, der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten „günstiger“ und „ungünstiger“. Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen. Zur Berechnung der Indexwerte werden die transformierten Salden jeweils auf den Durchschnitt des Jahres 2015 normiert.

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Prof. Dr. Joachim Ragnitz

Stellvertretender Leiter der ifo Niederlassung Dresden
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